Vier Jahreszeiten, ein Fahrrad. Wir glauben fest daran, dass Mountainbikes 12 Monate im Jahr gefahren werden sollten, und sind deshalb auch bei Schneefall damit unterwegs. Und ob du‘s glaubst oder nicht: E-Mountainbikes laufen erst im Schnee zu ihrer Höchstform auf.
Um mehr zum Carven im Pulverschnee herauszufinden, haben wir Guido Tschugg gebeten, uns zu zeigen, wie man das Beste aus einem Schneetag macht.
„An Schneetagen spielen E-Mountainbikes ihre Vorteile gegenüber normalen Mountainbikes so richtig aus. Die Tretunterstützung macht es einfacher, auf Schnee vorwärtszukommen – du wirst überrascht sein, wo du überall hinfahren kannst.“
Obwohl sein Bike nicht anders abgestimmt ist wie sonst auch im Sommer, hat Guido über die Jahre einige Optimierungen für den Winterspaß vorgenommen. So holt er das Maximum aus seinem Mountain Cross 7 heraus.
„Dabei leistet der Motor genau das richtige Maß an Power. Im Boost-Modus dreht das Hinterrad zu stark durch und im Eco-Modus steht nicht genug Power zur Verfügung. Außerdem geht der Akku im Trail-Modus nicht so schnell zur Neige wie im Boost-Modus, was besonders bei kaltem Wetter wichtig ist.“
„Ich verwende Schlammreifen mit einer starken Karkasse und einem Schlauchlos-System. So kann ich den Reifendruck so niedrig wie möglich einstellen. Wenn der Schnee tief genug ist, kann man dieses Risiko auf sich nehmen, da die Wahrscheinlichkeit, auf Steine aufzufahren, dann geringer ist."
"Schnee ist immer rutschig und die Gefahr, zu fallen, ist daher höher. Mit flachen Pedalen bekommst du deine Füße schnell auf den Boden und kannst schneller reagieren. Die Verbindung zwischen dir und deinem Bike wird besser und es ist einfacher, wenn nötig schnell mit einem Fuß auf den Boden zu kommen.“
„Auf Schnee solltest du so entspannt wie möglich bleiben und versuchen, die Bewegungen des Bikes nicht mit Gewalt zu unterbinden. Deine Körperhaltung ist vergleichbar mit deiner Haltung beim Fahren auf Schlamm – verlagere dein Gewicht nach hinten."
„Je tiefer der Schnee, desto stärker solltest du dich nach hinten lehnen. Es braucht etwas Übung, um herauszufinden, wie stark du dich nach hinten lehnen kannst, ohne die Kontrolle über das Vorderrad zu verlieren.“
„Beim erfolgreichen Kurvenfahren geht es um die Geschwindigkeit am Kurveneingang. Du solltest hinten stärker bremsen als vorn und beim Bremsen aufrecht stehen bleiben. Bremse, solange das Bike noch geradeaus fährt und bremse früher, um rechtzeitig langsamer zu werden."
„In den Kurven nehme ich den von der Kurve abgewandten Fuß vom Pedal, um Druck auf die Reifen auszuüben und zu verhindern, dass das Bike unter mir wegrutscht, falls es an Traktion verlieren sollte. Ein weiterer Tipp ist, immer nach vorn zu blicken – schau dorthin, wohin du fahren möchtest, anstatt auf dein Vorderrad.“
„Auf Schnee zu fahren sollte Spaß machen und nicht zu ernst genommen werden“, fasst Guido zusammen. „Es ist cool, dein Bike in neuem Terrain zu fahren. Es braucht Übung, um Selbstvertrauen zu gewinnen. Und obwohl wohl niemand jemals so richtig perfekt im Fahren auf Schnee werden wird, ist es doch immer für einige Grinser gut.“
Genießt also eure Ausfahrten und seid aktiv. Runter vom Sofa und raus an die Luft.